Es sind noch ein paar Monate bis zur Mappenabgabe an der Düsseldorfer Kunstakademie. Es wird mein letzter Versuch sein. Nun mache ich zur Zeit viele Experimente, hier einmal eine Bestandsaufnahmen von den bis jetzt erreichten Ergebnissen:
Bild 1 „Die Brücke“
Es ist das erste Bild in einer Reihe, bei der ich sowohl in Bezug auf das Format wie auch in Sachen Stil einiges ausprobiert habe. Normalerweise lege ich, zur Sicherheit, bevor ich mit der Malerei anfange, mit Kreide das Motiv linear fest. Nach und nach merkte ich, dass mich diese Vorgehensweise eigentlich verkrampft und behindert. Also legte ich direkt mit der Farbe los. Für mich war diese Entscheidung ein Volltreffer. Ich konnte mich direkt auf die Malerei konzentrieren und nicht auf die Einhaltung der Linien.
Bild 2 „ Expressiv“
Ich habe mit der Zeit bemerkt, dass mein Umgang mit der Malerei sehr zurückhaltend war. Ich wagte nicht, Ideen bis zu Ende zu verfolgen oder einfach herumzuexperimentieren. Mit der Zeit sollte sich das aber ändern. „Die Brücke“ und „Expressiv“ markieren diesen Anfang zu mehr Offenheit und Mut.
Bild 3 „ Expressiv 2“
Natürlich konnte ich es nicht aushalten und wollte sofort mit einem Portrait diesen neue gewonnenen Mut auf die Probe stellen. Leider ging das Ganze etwas nach hinten los und ich musste mit Bedauern feststellen, dass ich das Bild farblich ziemlich überfrachtet hatte. Andererseits – fühlte ich während der Arbeit, wie ich mich allmählich aus meiner Starre zu lösen anfing. So betrachtet war es richtig, nicht auf ein „gelungenes Bild“ hinzudrängen, sondern einfach etwas auszuprobieren, auch wenn das Ergebnis wohl für den Papierkorb sein wird.
Bild 4 „Die Cocktail Gläser“
Nach dem Portrait suchte ich mir ganz schnell was Leichtes. So entstand dieses Bild mit den Cocktailgläsern. Auch dieses Bild ist mir nicht wirklich gelungen, aber wie ich schon erwähnt habe, habe ich beschlossen, mehr Wert auf die Arbeit und nicht auf das Ziel zu legen. Nur eine Sache gefällt mir und das ich der Hintergrund. Leider macht ein Hintergrund allein noch kein gelungenes Bild. Wie dem auch sei – ich wollte weitermachen mit meinen Experimenten.
Bild 5 „Die Sitzende“
Insgeheim hatte ich die Hoffnung, dass mir das nächste Bild gelingen wird. Naja, Menschen planen und die Götter lachen sich kaputt. Das Bild hat mich total überfordert. Gefühlsmäßig wollte ich in meinem Bild den Akzent auf Harmonie und zarte Übergänge setzen. Aber am Ende sah das Ganze nur fleckig und unkoordiniert aus.
Bild 6 „Erinnerungen“
Ich war etwas niedergeschlagen wegen meiner letzten Arbeitsergebnisse. Im Zuge der Vorbereitungen für mein nächstes Bild, bin ich über das Foto von einem berühmten Fotografen namens Robert Doisneau gestolpert.
Es war ein Schwarzweiß-Bild und ich fand es in einem Buch der Kölner Malschule. Dann dachte ich mir, ok, ich versuche etwas ganz Einfaches: Dieses Bild in Farbe zu malen. Ich habe mich im Laufe der Arbeit immer weiter von der Vorlage entfernt. Mit der Zeit fand ich immer mehr Mut, den Vorlagen nicht sklavisch zu folgen, sondern meine eigenen Interpretationen darzustellen. .
Bild 7 „Gelb“
Auch dieses Motiv hatte ich aus einem Buch. Mein Ziel war es, nur die Farben Gelb und Lila zu benutzen, aber irgendwie ist es leichter gesagt als getan… Ich denke das Bild spricht für sich.
Bild 8 „Treppe“
Bei diesem Bild war mir der Lichteinfall wichtig. Ich wollte, dass man sieht, dass das Licht von hinten kommt und die ganzen Straßen sowie das Treppengeländer anleuchtet… Aber auch hier hatte ich Schwierigkeiten mit der Farbe. Nach längeren Hin und Her fand ich die Farben, die mich ansprachen und, wie ich finde, diesem Bild gut tun 😉
Bild 9 „Lampen“
Da ich bei dem Bild namens Gelb Schwierigkeiten mit den zwei Farben hatte, habe ich gedacht, gut, ein neuer Versuch muss her, also habe ich dieses Lampen-Bild begonnen. Ich finde die Umsetzung der Farben besser gelungen, allerdings hatte ich hier ein ganz anderes Problem – man erkannte nicht, was auf dem Bild zu sehen sein sollte. Viele, die das Bild sahen, meinten, es handele sich um einen Bartresen, auf dem Gläser stehen. Meine Eltern meinten sogar, es sei eine Pflanze. Eigentlich ist es erschreckend, zu hören, was die verschiedenen Menschen sehen, aber ich dachte nur, wie geil ist das?! Das Bild sagt also so viel aus. Die Frage ist doch: Ist das Bild so schlecht, dass man es nicht erkennt oder regt dieses Bild zum Nachdenken an? Keine Ahnung! Entscheidet selbst! Ich mag es, weil es so anders ist als alle anderen Bilder davor.
Bild 10 „New York“
Dieses Bild beweist wieder, dass man mit Geduld und dem nötigen Experimentieren auf verschiedene Farben kommen kann und so die Stimmung vermittelt wird. Das Einzige, mit dem ich hadere, ist das linke Gebäude, weil es zwar von mir gemalt wurde, aber überhaupt keine Verbildung zu dem Bild hat. Naja, es war ein Fehler, das zu malen, aber nun ist es drauf und wird mich wohl ewig erinnern, dass es eigentlich nicht dahin gehört ;).