Kreative Fragen: Eine Verabredung mit dem Schatten

 

Eine Verabredung mit dem Schatten

Heute möchte ich, dass ihr euch mit mir in ein Abenteuer stürzt. Es geht um den Schatten, meinen, euren, den, den jeder in sich birgt. Manche nennen es die eigenen Dämonen, den Urkonflikt, das, was uns umtreibt, an uns nagt, uns nicht in Ruhe lässt. Und zwar in negativer Hinsicht.

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News: Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light

Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light 30. Juli bis 03. September 2011

Screening Room: Cologne

AUG 31 LANDSCAPING

Anthony McCall, Landscape for Fire, 1972; Courtesy: A. McCall u. Galerie Sprüth Magers Berlin London

 

Anthony McCall
Landscape for Fire, 1972
6’54 min
Nacheinander werden auf einem Feld bei Dämmerung 36 Flammen in rautenartiger Anordnung gezündet. Der Film ist Teil einer Serie, die als dokumentarischer Beleg zahlreicher Feuer-Performances des Künstlers dienen.

Courtesy: der Künstler und Galerie Sprüth Magers Berlin London News: Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light weiterlesen

Kreative Fragen: Träume

Träume

Ich sage immer, wenn ich nicht Künstler geworden wäre, dann bestimmt Gehirnforscher mit dem speziellen Fachbereich der Traumforschung. Seit ich denken kann, faszinieren mich die Träume und bis heute haben wir sie nicht bis ins Detail erforschen und erklären können. Sie bleiben ein immerwährendes Rätsel, das wir nun natürlich zum Teil erschlossen haben, aber eben nicht ganz. Noch nicht. Und vielleicht ja auch nie.

Angefangen hat das Erforschen der Träume nicht erst um die letzte Jahrhundertwende mit Sigmund Freuds „Traumdeutung“, auch wenn er sicherlich der erste Mensch der „modernen Welt“ war, der sich ernsthaft wissenschaftlich mit der Analyse unserer nächtlichen Bilderströme auseinandersetzte und versuchte, eine allgemeine Gültigkeit der „Traum-Metaphern“ zu definieren. Kreative Fragen: Träume weiterlesen

Kreative Fragen: Kreative Katalysatoren Teil II

Kreative Katalysatoren Teil II

Das letzte Mal habe ich darüber berichtet, wie wichtig es ist, das Alleinsein und die Einsamkeit zuzulassen, wenn man die eigene Stimme der Kreativität in sich wahrnehmen möchte. Doch, wie schon angekündigt, ist das nicht das Einzige, das die Kreativität eines Menschen beflügelt. Deswegen möchte ich jetzt über den zweiten Punkt auf meiner Liste schreiben, der da lautet: Nehmt Anteil!

Natürlich meine ich damit alle möglichen Formen der Anteilnahme. Man muss und sollte mit anderen Menschen in Kontakt treten, sich von ihnen und ihre Werken inspirieren lassen, will heißen, sie lesen, anhören, anschauen und mit ihnen zusammenarbeiten.

Mit Sicherheit werdet ihr fragen, wie man nun das Alleinsein mit dem Zusammensein verbinden kann, aber natürlich solltet ihr euch für beides Zeit nehmen und natürlich werdet ihr beides nicht gleichzeitig tun können. Kreative Fragen: Kreative Katalysatoren Teil II weiterlesen

Kreative Fragen: Katalysatoren für die Kreativität

kreative fragen…

Katalysatoren für die Kreativität

Das Thema Kreativität und die Frage nach der Art und Weise, wie sie entsteht, finde ich unglaublich faszinierend. Deswegen habe ich mich gefragt, welche Gepflogenheiten kreative Menschen an den Tag legen, um ihre Kreativität zu entfalten, zu fördern und zu unterstützen.

Ich habe natürlich auch über meine eigenen kreativen Gewohnheiten nachgedacht, aber ich denke, es ist mehr als relevant, die Gepflogenheiten, die andere Kreative als besonders wichtig und sinnvoll erachten, zu betrachten und über sie zu sinnieren. Natürlich gibt es da unglaublich Viele, aber ich werde mir einfach ein paar von jenen herauspicken, die ich bewundere und die mir ganz spontan einfallen, wenn ich an das Thema Kreativität denke. Kreative Fragen: Katalysatoren für die Kreativität weiterlesen

Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch – III

Mein Leben als Mönch 3

Sonntag - Abreisetag

5.10 Uhr – O.’s Handy klingelt. Er macht es hastig aus, aber wach bin ich dennoch. Die ganze Nacht wilde Träume gehabt. O. seufzt, geht kurz ins Bad, die Lüftung ist so laut, dass ich fast aus dem Bette falle. Als er wieder rauskommt, lässt er das Licht an, das mir direkt ins Gesicht scheint. Ich drehe mich mürrisch auf die Seite und überlege, ob ich nicht doch mit zum Meditieren gehe, da ich schon mal wach bin. Aber mein Körper steht einfach nicht auf. O. verlässt das Zimmer. So leise er eben kann. Ich wälze mich im Bett herum auf der verzweifelten Suche nach Schlaf. Endlich finde ich ihn. Im selben Moment kommt O. zurück ins Zimmer. Die Meditation ist vorbei. Ich werde wieder ins Wachsein katapultiert. O. legt sich schweigend ins Bett und schläft tatsächlich nach drei Minuten ein. Ich liege da und starre die Decke an. Versuche es mit einer Meditation im Bett, nicke immer wieder kurz weg und schrecke dann wieder hoch, meditiere weiter…

Endlich ist es 7. 20 Uhr. Wir stehen auf. Ich frage O., wie die Früh-Meditation war. Er fand sie gut. Morgens ist es leichter. Ich kann mir die Frage nicht verkneifen: Wer war denn alles da? Wir lachen uns tot. O. zählt ein paar Gäste auf und wieder nur zwei Mönche. Sowas! Und wer hat sich wieder unzählige Male vor Demut triefend niedergeworfen? – Der Party-Novize. Ich höre die leichte Gehässigkeit in O.’s Stimme. Er muss noch viel lernen.
O. hat herausgefunden, dass man im Speisesaal gar keine Hausschuhe tragen muss. Erleichtert reicht er mir meine Turnschuhe. Ich schlüpfe trotzdem in meine imperialistischen Pantuschen. O. fragt im Gegenzug, wann ich endlich duschen wolle. Ich rutsche ihm auf meinen Schluppen davon. Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch – III weiterlesen

News: Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light

Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light 30. Juli bis 03. September 2011

Screening Room: Cologne

AUG 24 NOTIONS OF POLITICS

Matti Braun, La pekuniala teorio di Silvio Gesell, 2002; Courtesy: B.Silvio u. BQ, Berlin

 

Matti Braun
La pekuniala teorio di Silvio Gesell, 2002
9 min

Zwei Ebenen überlagern sich: die schillernde Biographie des deutschen Wirtschaftheoretikers Johann Silvio Gesell, um dessen Handeln und Wirken sich der mythische Dunst seiner Jüngerschaft bildet. Zum anderen das Interesse des Künstlers an den Kunstsprachen Ido und Esperanto und deren atmosphärischen Analogien. News: Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light weiterlesen

Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch – II

Mein Leben als Mönch, II

SAMSTAG:

7.00 Uhr – der Handy-Wecker schrillt. Um acht gibt’s Frühstück und wir wurden gebeten, pünktlich zu sein. Wegen der Zeremonie. Mehr wissen wir nicht. O. drängt zur Eile, bloß kein peinliches Zuspätkommen. Ich bin in 5 Minuten fertig, er will noch duschen. Ich finde, das kann warten bis heute Nachmittag, nach dem Yoga. O. schlüpft in seine Espandrilles.

Die Achtsamkeitsregeln besagen, dass wir das Zimmer und die Hausräume nur mit Hausschuhen betreten mögen. Da ich keine besitze, habe ich mir die Schluppen meiner Schwiegermutter geschnappt, die sie bei uns deponiert hatte. Es stellt sich heraus, dass es irgendwelche Hotel-Pantuschen aus Teflon oder so was sind, die aus Phnom-Penh stammen. O. kriegt beinahe einen Infarkt und findet sie imperialistisch. Während er sich fremdschämt, bleibe ich auf dem Pfad des Zen und ziehe es knallhart Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch – II weiterlesen

News: Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light

Temporary Gallery Cologne, Spectrums of Light 30. Juli bis 03. September 2011

Screening Room: Cologne

AUG 17 RELATIONAL BEINGS

Sam Samore, Glossary of Delusions, 2010; Courtesy: S.Samore u. Galerie Gisela Capitain, Köln

SAM SAMORE
Glossary of Delusions, 2010
6’06 min

Sechs Geschichten erzählt in gut sechs Minuten. Anachronistisch aneinandergereihte Bilder in Schwarzweiß und Farbe lassen kaum Raum zum Luftholen. Im Mittelpunkt stehen Obsessionen von Gewalt, Liebe und Selbsttäuschung.

(Courtesy: der Künstler und Galerie Gisela Capitain, Köln)

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Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch I

Mein Leben als Mönch

Nachdem meine Frau nun so viel vom Buddhismus geschwärmt hat, dachte ich, ich probiere es mal aus – das Leben im buddhistischen Kloster. Unter der Rubrik: Individuelles Wochenende mit vegetarischer Vollpension. Yoga machen, Meditieren, einfach Sein. Von Freitag bis Sonntag. Hörte sich gut an.

Mein Freund O. (ein Arzt) war ebenfalls Feuer und Flamme, wollte er das doch schon immer mal ausprobieren. Also reservierten wir uns ein Doppelzimmer. Das Kloster – vietnamesisch. Irgendwo in Hessen.
Irgendwo im Nirgendwo.
Zunächst keine Reaktion auf unsere E-Mail-Anfrage. Dann aber kurzfristig doch die Zusage (Zeit ist relativ, wenn man in einem Kloster lebt). Ivan Dimov: Mein Leben als Mönch I weiterlesen