Die meisten zukünftigen Bewerber, die zu uns kommen, um ihre Mappe für ein Architekturstudium vorzubereiten, gehen fälschlicherweise davon aus, dass der Kunstkurs der Schule schon Grundlagen für die Mappenprüfung gelegt hat. Das ist leider nicht der Fall und auch nicht Aufgabe der Schule.
Um wirklich erfolgreich zu sein, und das sind wir, denn in den letzten Jahren wurde keiner unserer Schüler, der sich um einen Architekturstudienplatz beworben hat, abgelehnt, müssen die Bewerber erst einen Grundkurs im Zeichnen absolvieren.
Kinder sind kreativ. Alle. Weil sie kreativ denken. Das heißt, sie lassen sich nicht von Vorgegebenem beschränken. Und das bedeutet nun mal Kreativität. Seinen Geist Wege beschreiten zu lassen, die nicht gekennzeichnet und nicht schon von Vorgängern platt getrampelt wurden. Sich durch das Dickicht schlagen, inklusive der Gefahr, am Ende in eine Sackgasse geraten zu sein.
Ivan Dimov
Es ist allerdings ein Trugschluss, dass alle Kinder mit der gleichen Leichtigkeit kreativ sind. Es gibt solche, die sich am liebsten zu etwas anregen lassen und sich auch da am sichersten fühlen, wo sie das tun, was man ihnen sagt. Die auf das gucken, was die anderen so machen und es nachmachen. Das ist ok. Ich bin kein Psychologe, aber ich glaube, das hat auch etwas mit Selbstbewusstsein und Dominanz zu tun. Aber das heißt nicht, dass diese Kinder weniger kreativ sind als die anderen, denen es zuzufliegen scheint. Das heißt nur, dass man diese Kinder stärker ermutigen muss, auch ihren eigenen wilden Gedanken und Ideen zu vertrauen – oder manchmal auch, sie überhaupt erst mal wahrzunehmen.
Ich habe ein mal ein Freund von mir gefragt von wegen Sicherheit im Internet. Er sagte mir, dass wenn ich so viel wie er über Internet wüßte, würde ich es nie benutzen…
Die Schüler an der Kölner Malschule sind im Alter von 3 bis 90. Abgesehen von dem Interesse an der Malerei und dem Zeichnen gibt es bei einigen von ihnen noch zwei weitere Gemeinsamkeiten: Die Ablehnung der sozialen Netzwerke und der sorglose Umgang mit dem Internet.
Also zum Ersten: Ständig präsent zu sein, sagen wir bei Facebook, bringt nicht besonders viel. Andererseits – die Netzkultur ganz abzulehnen, könnte dazu führen, dass spannende gesellschaftliche Phänomenen an einem vorbei wandern.
Zur zweiten Gemeinsamkeit, dem anderen Extrem, nämlich ständig online zu sein, und zwar ohne Schutz, finde ich extrem gefährlich. Es ist so, als ob man seinen neuen Porsche stehen lässt, mit dem Schlüssel im Schloss und geöffneten Türen. Das Auto abzuschließen würde nicht viel kosten, oder? Ivan Dimov: Sicher ist sicher weiterlesen →
Wenn man Autoren und solche befragt, die mit ihnen zusammenarbeiten (Verleger, Produzenten, Agenten usw.), worüber ein angehender Schriftsteller oder Drehbuchautor schreiben sollte, dann hört man häufig die vielbeschworene Antwort, dass er über das schreiben soll, was er kennt. Denn andernfalls wäre es unglaubwürdig, nicht authentisch und somit fragwürdig.
Ivan Dimov
Nun, ich persönlich glaube, dass das Schwachsinn ist. Oder, um es weniger polemisch auszudrücken, ich denke, dass es sehr wohl Menschen gibt, die künstlerisch arbeiten (malen, komponieren, schreiben) und genau das brauchen, um kreativ zu sein.
Sie müssen das Gefühl haben, die Dinge genau zu kennen, aus ihrer Erfahrung heraus. Und Erfahrung bedeutet in dem Fall für sie, selbst dort gewesen zu sein, es selbst erlebt, angefasst, gesehen zu haben. Ivan Dimov: Recherche im eigenen Selbst weiterlesen →