Christinas Tagebuch, ein Weg zur Wunschmappe!
Ich bin naiv. Ich werde Künstler.
Aber nein, so einfach ist das nicht. Hinter dem Wunsch des „Künstlerwerdens“ zu stehen ist wahrlich keine leichte Entscheidung. Mit ein wenig Pech und Faulheit, schafft man es auch vielleicht, irgendwann auf der Straße zu landen. Nichts desto trotz: Es ist KEINE naive Entscheidung.
Ich habe nicht immer so gedacht und teilte mir mit vielen Pessimisten eine Meinung. Das war, bevor ich in die Malschule „geriet“.
Man könnte wirklich sagen, dass ich mehr oder weniger hinein geraten bin. Natürlich habe ich diesem „Zufall“ etwas nachhelfen müssen. Aber wie genau es dazu kam, möchte ich euch schon noch wissen lassen, bevor es mit meinem Maltagebuch richtig los geht.
Vielleicht kennt ihr aus der Schule noch die berühmten W-Fragen: Was? Wer? Wie? Wo? Wann?
Sie sind heute unser kleiner Leitfaden in die „Welt der Malschule“.
WAS hat mich dazu bewegt in die Malschule zu gehen?
Ich weiß nicht mehr genau wann es angefangen hat, aber irgendwann (so zwischen 6 und 9 Jahren) war ich zu einem dieser Kinder geworden, die alle Nase lang mit ihren Bildern zur Lehrerin, zu Oma und Opa oder zu den Eltern rennen, um zu zeigen was sie tolles können. Natürlich wurde der ersten Person, die dann das „Kunstwerk“ zu sehen bekam das Bild geschenkt. Ich wollte meine Bilder nie behalten.
Und wie es so ist, wenn man immer wieder und immer weiter malt/zeichnet; man wird allmählich besser, sucht sich ein Vorbild, versucht es nach zu ahmen und steigert seine Anforderungen an sich selbst. Mein Vorbild war eine junge Frau, Sarah Geuer, die damals auf uns aufgepasst hat. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte ich vermutlich irgendwann das Interesse an der Kunst verloren. Sie ist eine hervorragende Zeichnerin und hat sich bei jedem Besuch intensiv mit mir und meinen Zeichnungen befasst. (Danke Sarah)
Irgendwann kam Sarah nicht mehr und ich war mit meinem winzigen Grundwissen auf mich alleine gestellt. Meine Eltern hatten viel um die Ohren gehabt und, wie auch ich, nicht erkannt, dass man meinen Affinität zur Kunst fördern musste.
(Bitte liebe Eltern, haltet ab und zu inne und schaut euren Kindern zu. Seht was sie tun, wie sie es tun. Horcht, was sie sagen. Sie brauchen eure Aufmerksamkeit, damit ihr vielleicht etwas früher schon ihre Stärken und Schwächen entdeckt. Lasst sie möglichst viel ausprobieren, damit sie früh genug erkennen, was ihnen liegt und was sie ausbauen möchten. Ich wünschte ich hätte meine Fähigkeiten früher kennen gelernt. Dann wäre es jetzt nicht so schwer.)
Auch an meinem ehemaligen Gymnasium, mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, wurden Kunst und Musik vernachlässigt! So habe ich erst nach dem Abitur begonnen, mich ernsthaft der Musik und der Kunst zu widmen. Alleine, wusste ich, würde ich es nicht schaffen, versäumtes nach zu holen. Also begab ich mich in die unendlichen Weiten des Internets, ohne ein wirkliches Ziel. Nur eines wusste ich: Ich will endlich richtig malen und zeichnen lernen. Und es dauerte zum Glück nicht lange bis ich auf die Homepage der Malschule traf.
Wer bin ich überhaupt?
Das frage ich mich selber oft genug. Doch heute will ich euch nicht mit philosophischen Ansätzen quälen, sondern mich lediglich vorstellen, damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt:
Ich bin in Köln geboren, habe in Köln die Schulbank gedrückt und gehe in Köln in die Malschule. Ich bin nicht viel herum gekommen, aber das soll sich noch ändern.
Meine Interessen sind so vielseitig und zahlreich, dass ich manchmal die Orientierung verliere, wessen ich mich nun widmen soll. Ich spiele Klavier, singe (und liebe den klassischen Gesang), ich gehe gerne in die Oper, ich schreibe gerne und habe vor mein erstes Buch im Winter über „BOD“ zu veröffentlichen. Fotografie, Filmkunst und natürlich die Malerei haben mich schon immer besonders fasziniert, weil ich in diesem Medium meine Gefühle und meine Ansicht am intensivsten zum Einsatz bringen konnte. Gefühle spielen eine wesentliche Rolle, sie sind so zu sagen meine oberste Instanz und haben eine nicht der Norm entsprechende, ausgeprägte Wichtigkeit. Wenn man diese Charaktereigenschaft zu seinem Vorteil nutzen kann, ist das klasse!
Ich würde mich außerdem Hobby-Philosophin nennen, möchte mich aber nicht zu den Esoterikern zählen, die sich ebenfalls so nennen. Ich bin eine unglückliche Skeptikerin, weil Menschen die glauben unbeschwerter und glücklicher zu sein scheinen.
Windsurfen, Klettern, Wandern in den bayerischen Alpen und Skifahren würde ich gerne viel öfter machen. Und auf Terminemarathon, Menschenmassen, oder Alltagsreiberein könnte ich dafür auch gerne mal verzichten.
So viel zu mir. „Mais… ne parlez pas trop de moi, les enfants !“ (Louis de Funès)
WIE bin ich an die Malschule geraten?
Wie schon erwähnt, habe ich im Internet nach einer Lernmöglichkeit gesucht. Typisch fürmich war, dass ich nicht nur eine Schule angeschrieben habe, sondern zusätzlich Malworkshops, private Mallehrer, Musikschulen, Kurse an der Volkshochschule und an viele andere Anfragen schickte. Die Übermotivation kam mir teuer zu stehen, als mein Terminkalender vor Probestunden nur so überquoll und ich von einem Ort zum anderen rannte.
Der Tag an dem ich in der Kölner Malschule mein Infogespräch vereinbart hatte, war einer der besonders vollen und so kam es, dass ich am Nachmittag völlig entkräftet, bei praller Sonne und unerträglicher Hitze die Subbelrather Straße rauf und runter lief. Mit meinen Gedanken schon wieder beim nächsten Termin, hatte ich mir nämlich nicht die Adresse auf geschrieben. Und so bin ich, wie ich heute weiß, ca. vier mal an der Malschule vorbei gelaufen ohne es zu merken und dann bin ich frustriert nach Hause, weil eben der einzige Termin auf den ich mich wirklich gefreut hatte, ins Wasser gefallen war.
Als ich aus Frust alle anderen Termin schließlich abgesagt und schon beschlossen hatte, nie wieder was mit Kunst und Musik zu tun haben zu wollen, bekam ich von der Kölner Malschule überraschend einen neuen Termin angeboten. Nachdem ich von meinem Missgeschick und meinen miserablen geographischen Fähigkeiten erzählt hatte, sagte ich also zu und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ungelogen!
WO wird gemalt?
Na, in der Kölner Malschule ist ja klar, aber vielleicht kann ich euch von meinem ersten Eindruck erzählen.
Die Malschule hat, wie ihr vielleicht wisst, mehrere Filialen, daher kann ich nur aus Köln berichten. Die Malschule hat eine tolle Lage. Ob U-/ oder Straßenbahn, ob Auto oder Fahrrad, die Malschule ist super zu erreichen.Von der stark befahrenen Subbelrather Straße bekommt man kaum etwas mit, weil sie auf einem Hinterhof gelegen ist.
Als ich zum ersten mal vor der Malschule stand, wirkte sie wie eine alternative kleine, von Traubengewächs berankte, Künstler-Oase in mitten der grauen Großstadt. Aber als ich einen Schritt in die Malschule setzte, war ich überrascht, weil sie größer war, als ich erwartet hatte und eine Lockerheit, Freundlichkeit und Offenheit herrscht, die man normalerweise mit dem Begriff „Schule“ nicht verbindet.Ich empfinde die Atmosphäre in der Malschule einfach als harmonisch, ja fast schon als familiär. Mein Kurs beginnt meist um neun Uhr am Morgen, der aber jedes mal mit ausgeglichenen Gesichtern und meinen heiß geliebten frisch aufgebrühten Kaffee beginnt.
(Seit) WANN besuche ich die Malschule?
Wenn man bedenkt, wie lange manch andere Schüler schon Mitglied sind, bin ich verhältnismäßig noch ein Küken. Seit Sommer diesen Jahres besuche ich die Malschule, drei mal wöchentlich jeweils drei Stunden und erhoffe mir durch die häufigen Lehreinheiten schnell und kontinuierlich Fortschritte zu machen. Schließlich habe ich vor, zu nächsten Wintersemester mein Lehramtstudium zu beginnen.