WIE GROSS WAR NOCH GLEICH EINE GEIGE?

Man sitzt da und denkt, eine Geige sei ein Kinderspiel!
Ich habe zuhauf Geigen gesehen und werde doch wohl wissen, wie eine Geige aussieht! Oder wo genau der Unterschied zwischen Cello und Violine ist. Dann zeichne ich sie und stelle fest, dass die Proportionen der Geige einfach nicht tun, was ich von ihnen will! Sie liegen schief und quer und plötzlich sieht das erbärmliche Instrument aus wie ein in der Luft schwebender Kuhfladen!
Eine Strategie, Abstände und Größen im Motiv zu bestimmen, besteht darin, eine markante Länge des Motivs ins Verhältnis zu anderen Längen zu setzen. Und DAS vergesse ich immer wieder! Ich habe die Geige auf einem Tisch liegend, neben einem Aschenbecher auf einer Partitur zeichnen wollen.
Allerdings hätte ich zuerst gut messbare Längen im Motiv mit klar erkennbaren Linien (aber nicht zu fest) abmessen müssen. Zum Beispiel die des Tisches. Das Ganze ohne Lineal – versteht sich. Diese Größen hätte ich dann erst mit anderen Größen im Motiv, wie die der Geige, vergleichen sollen.

Eine Skizze ist doch zu allererst nichts als Messen, Aufbauen und Formen. Erst dann wird verfeinert.
Diei engstirnige Erwartung, das Ergebnis betreffend , macht alles kaputt.
Ich nehme mir also vor, mal ganz bewusst das Ergebnis zu vergessen und mich nur auf den Vorgang des Skizzierens zu konzentrieren. Und plötzlich endet die Stunde mit den Worten: „Ich glaube du hast heute das geschafft, was man den Durchbruch nennt. Besser bekommst du das nicht mehr hin.“
Durchbruch? Klingt gut, aber was kommt danach…?