Wenn alles an Farbe verliert
Ernüchternde Einsichten
Vermutlich kennt das jeder… Die einen mehr, die anderen weniger. Momente der Enttäuschung.

Augenblicke, in denen einem klar wird, dass man Opfer einer Täuschung geworden ist. Und je länger diese Täuschung angedauert hat, desto schlimmer. Ähnlich empfinde ich, wenn ich mich von den Schmeicheleien anderer löse und mich nur noch auf mein eigenes Gefühl und eigenen Eindruck verlasse. Denn dann sehe ich die Qualität meiner Kunst im Verhältnis zu jener, die ich bis zur Mappenabgabe erreicht haben will.
Und das ist enttäuschend.

Diese Enttäuschung ist allerdings nicht hinderlich. Ich gehe sogar so weit, sie als hilfreich zu bezeichnen.
Auf den Wellen der Illusion zu treiben, wie eine Boje auf dem Meer, rettet einen zwar vor dem Untergang, aber bringt sie mich auch ans Ziel? Sicher nicht. Diese Wahrheit ist zwar alles anderes als angenehm, eröffnet aber auch neue und bessere Wege.

Es ist schön, Honig um den Mund geschmiert zu bekommen (auch wenn dies niemand gerne zugibt).
Komplimente, die die Seele streicheln, hört das Ego einfach gerne. Man darf sie durchaus auch genießen.
Man vergesse nur bitte nicht, das eigentliche Ziel im Auge zu behalten und lasse sich nicht den kritischen Blick verschleiern.